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Bioabi: Regional und Bio

Wir schreiben das Jahr 2010. Die zwei jungen Bernerinnen Flavia Wasserfallen und Christina Grünewald sind nicht zufrieden mit den Möglichkeiten, an regionales und saisonales Bio-Gemüse zu kommen. Deshalb beschliessen Sie kurzerhand, das Bioabi zu gründen und Berner Biohöfe direkt mit den Menschen aus der Stadt Bern und Umgebung zu verbinden. Die eigentliche Erfolgsgeschichte «Bioabi» besteht bis heute und hat etliche weitere Anbietende dazu motiviert, ebenfalls in solche Angebote zu investieren. Ihre Pionierarbeit hat dazu geführt, dass Konsumentinnen und Konsumenten mittlerweile aus einer Vielzahl an qualitativ hochwertigen Gemüseabonnementen das passende aussuchen können.

Mit der Regionalität und der biologischen Produktion deckt das Bioabi die ökologische Komponente der Nachhaltigkeit bestens ab. Mindestens genauso wichtig ist den Bioabi-Gründerinnen das Anliegen, dass die Bio-Bäuerinnen und -Bauern mit ihren produzierten Lebensmitteln ein angemessenes Einkommen erwirtschaften können. Durch die Verkürzung der Wertschöpfungskette leisten solche Angebote einen wichtigen Beitrag dazu. Die Logistik wird teilweise von der GEWA, einem sozialwirtschaftlichen Unternehmen, das die berufliche Integration fördert, übernommen.

Farngut: Nachhaltigkeit wird grossgeschrieben

Szenenwechsel: Wir besuchen Markus Bucher auf dem Farngut. Für ihn ist klar, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft sämtliche Nachhaltigkeitskomponenten berücksichtigen muss. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf einen gesunden Boden, auf dem auch in ferner Zukunft noch Lebensmittel produziert werden können. Um diese Ziele zu erreichen, produziert das Farngut Lebensmittel nach biologischen Standards, die weit über die Vorgaben der bekannten Label hinaus gehen. Egal, wo man auf den Feldern hinschaut, sieht man nebst den Anbauflächen Blühstreifen, Teiche und andere Biodiversitätselemente. Um den Boden zu schonen, wird er nicht gepflügt und nur mit minimalem Gewicht befahren. Den Mitarbeitenden will er, egal ob im Büro oder draussen, möglichst gleiche Arbeitsbedingungen ermöglichen und natürlich angemessene Löhne zahlen.

Auf dieses Jahr hat das Farngut sein Direktvermarktungskonzept umgestellt. Neu kann sich die Kundschaft mit «DAS Angebot» einmal pro Woche mit frischen, regionalen und saisonalen Produkten direkt vom Hof – vereinzelt auch von Partnerbetrieben – eindecken. Dabei gilt der Grundsatz «Nimm, was du während einer Woche für dich brauchst». Wer möchte, kann nebst dem Angebot an Gemüse, Obst, Getreide und Brot auch tierische Produkte (Milch, Eier, Fleisch) dazu buchen. Dafür bezahlt man einen fixen Jahresbetrag, der aber auch in monatlichen oder halbjährlichen Tranchen bezahlbar ist. Wer möchte, kann auch mit einem Probeabonnement reinschnuppern und sich selbst davon überzeugen lassen.

Viel mehr als Lebensmittel einkaufen

Wer die Produkte im Hofladen abholt, geht nicht einfach einkaufen. Das Farngut ist ein Ort der Begegnung, an dem die Lebensmittelproduktion erlebbar gemacht wird. Weil viele Kundinnen und Kunden viel länger geblieben sind und teilweise lange miteinander geplaudert haben, hat das Team kurzerhand entschieden, ein Bistro einzurichten, das noch mehr zum Verweilen einlädt. Im Aussenbereich wachsen die Tomaten neben den Tischen und man sieht direkt auf die Gemüsebeete.

Es geht also um mehr als um das reine Einkaufen von Lebensmitteln. Es geht darum, die Lebensmittelproduktion zu erleben und zu verstehen, was es braucht, um unsere Lebensgrundlage sicherzustellen und langfristig zu erhalten. Deshalb werden Abonnentinnen und Abonnenten viermal pro Jahr zu einem Hoffest eingeladen. Dort trifft man sich, plaudert und hat Kontakt zu den Mitarbeitenden vom Farngut. Als wäre das nicht genug, stehen pro Person sechs Quadratmeter Fläche zur Bewirtschaftung zur Verfügung. Das ist optimal für alle, die keine Möglichkeit für einen eigenen Garten haben oder ihrem Nachwuchs die Landwirtschaft zugänglich machen wollen. Dass die Mitarbeitenden vom Farngut beratend zur Seite stehen, versteht sich dabei von selbst.

Direktvermarktung gibt es überall

Egal ob Bioabi, Farngut oder ein anderes Direktvermarktungsangebot: Verkürzte Wertschöpfungsketten haben das Potential, den Konsumentinnen und Konsumenten regionale und saisonale Bio-Produkte zugänglich zu machen und dabei Bäuerinnen und Bauern eine angemessene Entschädigung zu ermöglichen. Durch den kurzen Weg vom Acker auf den Teller sind die Produkte zudem besonders frisch. Dass man gleichzeitig weiss, von wo die Produkte kommen und wer sie produziert hat, gibt’s als Gratis-Bonus gleich dazu. Pionierleistungen wie die von Bioabi oder Farngut haben massgeblich dazu beigetragen, dass die heutige Vielfalt an Direktvermarktungsangeboten in der Stadt Bern & Umgebung existiert. Auch deshalb kann heute jede und jeder aus so vielen verschiedenen Abo- und Preismodellen auswählen. Da ist bestimmt für alle ein Angebot dabei.

Interessiert an einem Lebensmittelabonnement?

Das Bioabi findest du unter www.bioabi.ch. Mehr Informationen zum Farngut gibt es unter www.farngut.ch.

Die Angebote passen nicht? Wir haben dir weitere spannende Angebote zusammengestellt. Allein für die Stadt Bern & Umgebung gibt es mehr als 20 Angebote.

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