
Wie lässt sich Vollkorn alltagstauglich in die Küche integrieren – und warum lohnt es sich, auf regionale Bio-Produkte zu setzen? Diesen Fragen gingen Küchenprofis beim gemeinsamen Kochworkshop von «Bern ist Bio» und Fourchette Verte nach.
An einem sonnigen Tag im September drehte sich im Restaurant Aliento der GEWA alles um Vollkornprodukte. Die Teilnehmenden – Küchenprofis aus Kitas, Tagesschulen und Mahlzeitendiensten mit dem Label Fourchette Verte – erlebten einen praxisnahen Workshop, der zeigte, wie sich Vollkorn clever, genussvoll und alltagstauglich in den Menüplan integrieren lässt.
Fachinput und Praxis
Nach der Begrüssung durch Florian Jenzer («Bern ist Bio») eröffnete Marlies Bütikofer von Fourchette Verte den Abend mit einem Fachinput zu gesundheitlichen Aspekten und kindgerechter Umsetzung: Warum sind Vollkornprodukte gesünder als weisse Produkte? Wie lassen sie sich Kindern schmackhaft machen?
Ergänzend zeigte «Bern ist Bio» die Nachhaltigkeitsperspektive auf: Warum macht Bio Sinn – für Umwelt, Biodiversität und die Ernährung der Zukunft?
Antworten gaben sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse wie auch konkrete Alltagstipps:
– Vollkorn liefert mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe.
– Bio-Qualität bedeutet weniger Pestizidrückstände und schützt Böden und Artenvielfalt.
– Der Einstieg gelingt sanft: mit bunten Kombinationen, fantasievollen Namen oder gemeinsamem Backen.
Besonders spannend war der Blick auf die kindliche Sensorik. Während Bitteres und Saures oft abgelehnt wird, ist Umami von Geburt an positiv besetzt – etwa durch Zutaten wie Tomaten, Parmesan oder Pilze lassen sich Vollkorn-Gerichte so besonders schmackhaft machen.
Kochen in Gruppen
Im Praxisteil leitete das GEWA-Küchenteam die vier Kochgruppen an. Gemeinsam bereiteten die Teilnehmenden verschiedene Gerichte zu – vom Dinkelrisotto über Getreide-Hackbraten bis zu Hafertätschli und Linsen-Bolognese. Eine Bündner Gerstensuppe gab es zusätzlich zur Degustation.
Gemeinsam wurde geschnippelt, gekocht, probiert und gefachsimpelt. Der Austausch zeigte: Vollkornküche ist vielfältig, alltagstauglich und lässt sich auch in Kitas, Schulen oder Gastronomiebetrieben gut einsetzen.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Herkunft der Produkte. Statt auf importierte Quinoa oder Reis setzten die Rezepte bewusst auf einheimische Alternativen wie Hirse, Dinkel oder Gerste. Damit verband der Workshop Gesundheit, Genuss und Nachhaltigkeit – und zeigte ganz praktisch, wie regionale Bio-Vollkornprodukte Teil einer zukunftsfähigen Ernährung werden können.
Die Botschaft war klar: Vollkorn kann Spass machen. Mit regionalen Bio-Produkten, guten Geschichten und etwas Kreativität wird es zur gesunden und nachhaltigen Wahl auf jedem Teller.
Für 2026 sind zwei weitere Kochkurse im Rahmen von Fourchette Verte geplant – voraussichtlich im Frühling und im Herbst. Themen und Partnerbetriebe werden derzeit festgelegt.







