Primärproduktion

Ein Bio-Hof im Besitz der Stadt Bern baut Getreide an, ein perfekter Start auf der Reise entlang der regionalen und nachhaltigen Wertschöpfungskette «vom Korn zum Bio-Brot». Mit Leidenschaft und Fachwissen vermittelt der Co-Betriebsleiter Thomas König vom Biohof König in Oberbottigen den Lehrpersonen und weiteren Fachpersonen aus dem Bildungsbereich die Chancen und Herausforderungen beim Anbau von Bio-Getreide. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Boden gelegt, wo mit einer Stechschaufel ein Kubus zum Anfassen und Begutachten herausgestochen wurde. Auf der Hochebene hatte man einen perfekten Rundumblick: ideal, um mit Weitblick das Thema «Fruchtfolge» aufzugreifen, das den Teilnehmenden mal mehr, mal weniger bekannt vorkommt.

Verarbeitung

Während die Ähre noch voll am Wachsen ist, greifen die Betreibenden der Mühle Schönenbühl in Kriechenwil beim zweiten Halt entlang der Wertschöpfungskette auf die Ernte vom Vorjahr zurück. Das Herzstück auf Stufe «Verarbeitung» ist klar: Der «Meyer Mahlautomat». Hier können alle Mahlprodukte vom Korn bis zum ausgemahlenen Mehl handfest miterlebt werden. Und so mischen sich die Teilnehmenden unter der Anleitung von Müllermeister Daniel Struchen schliesslich ihr eigenes Brot-Mehl.

Handel

Noch am selben Nachmittag und als letzte Stufe auf dem Weg zum Bio-Brot, macht die Gruppe in der Bäckerei Halt. Die Backstube vom Ängelibeck ist derzeit auch Prüfungsraum, wo der Nachwuchs der Zukunft ausgebildet wird. «Auch das gehört zum ausserschulischen Lernort dazu», so eine Lehrperson. Die lebhafte Diskussion mit dem Geschäftsführer Kurt Sahli dreht sich dann unter anderem um Konsum, Trends, Marketing und Logistik, währenddem die selbstgemachten Produkte verkostet werden.

Ein ganzes Inhaltsvermittlungs- und Erlebens-Paket

Nachhaltige Entwicklung ist bereits in der Bundesverfassung verankert. Mit dem vorliegenden Inhaltsvermittlungs- und Erlebens-Paket – einem sogenannten «Lernarrangement» – kann ein Aspekt der «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» (BNE) in Volksschulen umgesetzt werden. Und zwar aktiv erlebbar und entlang einer regionalen und nachhaltigen Wertschöpfungskette. Die Stufen «Produktion», «Verarbeitung» und «Handel» bieten über alle Zyklen der Volksschulen und darüber hinaus eine ausgezeichnete Lernplattform ausserhalb des Schulzimmers. Damit einher geht die zielgruppenspezifische Kommunikation bzw. Herausforderung der stufengerechten Inhaltsvermittlung: Wie entsteht aus Berner Bio-Getreide Bio-Brot? Dies kann einfacher oder komplexer erklärt werden, gespickt mit verschiedenen Einflüssen.

Die Arbeit geht weiter

Das hier vorgestellte und für Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse entwickelte Arrangement «vom Korn zum Bio-Brot» steckt noch in den Kinderschuhen. «Bern ist Bio» geht gerne auf individuelle Bedürfnisse ein und hilft bei der Umsetzung wie beispielsweise beim Transport der Teilnehmenden und der Koordination mit den Akteurinnen und Akteuren entlang der Wertschöpfungskette. Apropos «Teilnehmende»: «Bern ist Bio» macht die Wertschöpfungskette nicht nur der Bildungsbranche und für Schülerinnen und Schüler zugänglich, sondern zum Beispiel auch für Tagesschulen, Kitas und Küchenteams.

Willst du etwas beitragen oder mehr erfahren?
Hast du Fragen? Siehst du weitere Einsatzmöglichkeiten dieses Lernarrangements? Oder möchtest du etwas dazu beitragen, es weiterentwickeln oder weiteren Kreisen zur Verfügung stellen? Dann melde dich bei «Bern ist Bio»!

Kommentar